Portraitfoto einer Sängerin mit Mikrofon in der Hand

Heute, am 16. April, ist der World Voice Day, der Welttag der Stimme. Ursprünglich, so ist auf der Webseite der Pädagogischen Hochschule Luzern zu lesen, wurde der Tag 1999 von Logopäden und Hals-Nasen-Ohren-Ärzten initiiert, um auf die Bedeutung der Stimme in nahezu allen Lebensbereichen hinzuweisen. Wie kommunizieren mit der Stimme, sowohl im Privaten als auch im beruflichen Kontext. Die Stimme ist unsere Visitenkarte und hinterlässt beim Gegenüber einen Eindruck von uns. Auch die Art wie wir sprechen, laut oder leise, stockend oder ausdrucksstark, verrät einiges über uns. 

Was aber hat nun die Stimme mit Stadtplanung, Mobilität und Barrierefreiheit zu tun? OK, auf den ersten Blick vielleicht tatsächlich nichts. Versuchen Sie einmal einen durchschnittlichen Tag ohne Ihre Stimme auszukommen. Morgens ist das oft noch gar kein Hindernis. Man hat nach dem Aufstehen oft eh noch keine große Lust sich zu unterhalten. Auf dem Weg in die Arbeit, auch noch kein Problem. Dann kommen die Kolleg*innen und wir begrüßen uns üblicherweise. Denken Sie daran, Sie wollen heute Ihre Stimme nicht verwenden… Den Kolleg*innen winken Sie also nur freundlich zu und lächeln. Je nach Arbeit brauchen Sie Ihre Stimme dann üblicherweise mehr oder weniger. Das Telefon klingelt… Und jetzt? OK, wegdrücken, es könnte ja auch sein, Sie sind gerade in einem Termin. In der Mittagspause beim Bäcker möchten Sie ein belegtes Brötchen. Sie sind an der Reihe und zeigen wortlos auf das, was Sie möchten. Vermutlich fällt zwar auf, dass Sie nichts sagen, vermutlich wird es aber lediglich als Unfreundlichkeit verbucht. Endlich Feierabend. Auf dem Heimweg kommen Sie an einem Unfall vorbei. Sie sind als Erstes vor Ort. Nichts Schlimmes, aber den Rettungsdienst sollte man dann doch rufen. Sie holen das Handy aus der Hosentasche… Und jetzt? Anrufen, ohne Stimme? Kann man vielleicht eine SMS an die 112 schicken? Oder waren bis noch jemand vorbeifährt, damit der dann anrufen kann? Wie erklären Sie demjenigen dann aber, was er oder sie tun soll? 

​Wir sehen, unsere Stimme benutzen wir täglich wie selbstverständlich. Das ist auch völlig in Ordnung. Im Sinne der Barrierefreiheit sollten wir jedoch großen Wert darauf legen, dass möglichst alles dem Zwei-Sinne-Prinzip entspricht. Also, dass jemand ohne Stimme, ohne sprechen zu können bzw. zu müssen, beispielsweise einen Termin beim Arzt vereinbaren kann. Oder, dass es im öffentlichen Raum genügend Wegweiser auch zu lokalen Zielen wie der Bücherei oder dem Rathaus gibt, damit jemand ohne Stimme in die Verlegenheit gebracht wird, nach dem Weg fragen zu müssen. Dasselbe gilt für Wegweiser in öffentlichen Gebäuden.

Wichtig ist auch, dass ein Notruf auch ohne verbalen Anruf möglich ist, etwa per SMS an die Notrufzentrale oder per Fax. Ja, nach wie vor ist das Fax für Menschen, die nicht sprechen können, ein Hilfsmittel zu Kommunikation. Mehr dazu am 11. Februar, am europäischen Tag des Notrufs 112. 

Möchten Sie mehr dazu wissen, oder für Ihre Gemeinde eine innerörtliche Wegweisung mit Leitsystem umsetzen? Dann kommen Sie gerne auf mich zu:

Zwei junge Frauen stehen auf einer Wiese und haben jeweils ein altes Wählscheibentelefon in der einen Hand. In der anderen Hand den Telefonhörer ans Ohr gehalten. Sie stehen auf seiner Wiese, die eine weiter vorne, die andere weiter hinten.

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Bildquellen: Bild von Quim Muns auf Pixabay / Bild von MelanieSchwolert auf Pixabay